Affen gegen Langfinger – Rajasthanreise 2013

Das Problem waren nicht die diebischen Affen, die sich gerne Touristenutensilien aneignen, sondern ein stockbesoffener Europäer, der mir auf dem Flughafen in Delhi meine Fotoausrüstung stehlen wollte. Abgesehen von einer nicht zu dosierenden Klimaanlage im Autobus, die viel Husten und Verkühlung bescherte, gab es in 16 Tagen keine wesentlichen Probleme. Ein Höhepunkt der Reise war zweifelsohne das Fest in Baneshwar, das mit einem Jahrmarkt verbunden war, auf dem es vom Bettgestell über getrocknete Kuhfladen, handgeschmiedetes Werkzeug; Töpfe; Schwerter so alles zum Kaufen gab, was man in einer abgeschiedenen ländlichen Gegend für das tägliche Leben braucht. Der Kern dieses Festes ist jedoch ein religiöser. In großen Gruppen kommen die Frauen mit ihren überaus bunten Saris und die Männer mit den weißen Beinkleidern zum Fluss, um die Asche von Angehörigen, die in den Monaten vor dem Fest eingeäschert wurden dem Wasser zu übergeben. Ein weiterer Erlebnishöhepunkt war die abendliche Fahrt mit einer Fahrradrikscha durch eine schmale Gasse in der muslimischen Altstadt von Delhi. Eine dichte Menschenmasse schob sich vorbei an diversen dampfenden Garküchen, deren Geruch richtig Appetit machte, offenen Fleischereien, Geschäften für Schuhe, Stoffe usw. Längstens hier müsste auf der Reise der Bazillus Indien über gesprungen sein, der dem Gehirn den Befehl zu erkennen gibt, dass Indien incredibile ist, egal in welcher Richtung man es sieht, positiv oder negativ.